Unser Oldie Tom berichtet:
Mein BMW 735i
Mitte 2017 reifte bei mir der Wunsch nach einem BMW Youngtimer, nachdem ich über die Jahre hinweg bereits ein Paar klassische BMW (E21, E12, E24) gefahren habe. Ich schrieb mir ins Lastenheft dass es unbedingt der M30 Motor sein muss der den 635csi antreibt mit 218PS oder alternativ der 535i im E34 mit 211PS. Dieser wie auch der E32 war mir persönlich noch zu jung. Da die Preise aber für gute E24 Coupes sehr angezogen waren begab ich mich auf die Suche nach der 4türigen Variante im sportiv dynamischen Bereich der 70iger/80iger Jahre. Ich fand zeitnah 2 Autos die jedoch weder vom Karosserie- noch technischen Zustand meinen Wünschen entsprachen. Zum Ende der Saison im September entdeckte ich dann einen in Ebay Kleinanzeigen einen 735i E23 aus 1986, also einer der letzten, in unverschämt zeitgenössischem Delphingrau, er war unverbastelt, mit guter Ausstattung ausser Klima und Hauptargument für eine Besichtigung war der 218PS Motor ohne Kat der hier verbaut war und die bereits erfolgte H-Abnahme (ganz wichtig). Ausserdem hatte das Auto noch keine Einschweissbleche gehabt. Ich vereinbarte eine Besichtigung, nach 45min Probefahrt war ich überzeugt, dieser könnte mein „neuer Alter“ werden. Trotz miserabel harter alter Bereifung. Der damalige Satz des Verkäufers „Ich bin nur ca 120km/h gefahren konnte mich nicht zufrieden stellen. Reifen sind ein Sicherheitsteil. Ich verhandelte zielstrebig und wir wurden uns dann bei einem vernünftigen Kurs einig, weil ja doch so einige „Kleinigkeiten“ zu tun waren die mir aufgefallen sind.
2 Wochen später fuhr ich ihn dann auf eigener Achse trotz fürchterlich rumpelnden TRX Schluffen stolz in meine Halle. Da stand er nun, 32 Jahre jung, 225 tkm auf der Uhr und hier und da Zeichen seines Autolebens durch kleine Kratzerchen und Dellchen. Mir war aber bewusst dass von ehemals ca 300 tausend gebauten nur noch wenige hundert e23 überlebt haben. 2 und 3. Hand, hohe Steuern in den 90igern und seine Robustheit trotz Rostschäden rafften über die Jahre dann doch viele hinweg. Lange Zeit galt der E23 als nicht aufhebenswert. Sein Mitbewerber vom Typ 126 Mercedes avancierte bereits früher zum Liebhaberfahrzeug. Deswegen verzieh ich ihm von Anfang an seine optischen Mängelchen. Saison 2017 war zu Ende und der BMW ging nochmals in den Winterschlaf.
In der Saison 2018 im Frühjahr bekam der gute erstmal neue Reifen verpasst. Ich habe die TRX Felgen mitsamt Bereifung in Rente geschickt und durch schicke Kreuzspeichenfelgen aus dem E34 in 15 Zoll mit neuwertiger Bereifung in 225/60 VR 15 ersetzt. Das Auto fuhr damit um gefühlt 50 Prozent ruhiger. Eine neue Batterie war auch fällig weil er nach der Winterpause nicht mehr angesprungen ist und das Nachladen der Batterie keinen Wert mehr hatte.
Der Wagen bekam eine Wäsche und Lackkonservierung mit Wachs spendiert. Ich entrostete zwei kleine Stellen der Wagenheberaufnahmen und versiegelte sie. Die Innenausstattung erwies sich als sehr gepflegt bis auf kleine Risse am Dashboard und Loch in der Beifahrersitzfläche, welches der Sattler aber noch instandsetzen wird. Den abgeknabberten Wählhebel tauschte ich bald weil dieser Anblick diesem Auto unwürdig war wenn ich einstieg.
Ich wurde im Sommer des Jahres 2018 Mitglied im BMW Club FFB und der „Dicke“ machte seine ersten Ausfahrten mit. Jede dieser Fahrten verbinde ich mit dem bärenstarken 6 Zylinder der mir diese besondere turbinenartige Soundkulisse bietet, der ich als Kind am Strassenrand schon immer nachgesehen habe, wenn 323i, 528i oder 635csi oder 735i vorbeifuhren. Aber ich bemerkte auch Mängel in der Bremsanlage, die immer stärker bemerkbar waren, bei 140km/h abbremsen ging nur wenn man beide Arme fest ans Lenkrad krallte so vibrierte das ganze Auto und er zog leidenschaftlich nach rechts. Auch die Handbremse gab mir das Gefühl einer Attrappe. Die Automatik schaltete ab und an etwas ruppig und die Thermik des Motors war nicht einwandfrei. Da ich in solchen Dingen recht penibel bin musste Abhilfe her. Ich konnte über den Club einen Profi an die Hand bekommen, der auf diesen Autos selber bei BMW gelernt hat und den ich noch aus alten Tagen als Kollegen in der BMW kenne. Martin K. dem ich an dieser Stelle nochmal herzlich danke, nahm den Patienten in seine Obhut um mal nach dem Rechten zu sehen. Das Ergebnis ist typisch für Autos die so alt sind. Aus einer Kleinigkeit wurde eine grosse Liste an defekten Teilen die den Geist aufgegeben haben. Hier die Teile im Einzelnen.
Beide Bremsscheiben vorne, Bremsbeläge vorne, Bremssattel vorne links, Handbremsbacken, Bremsbeläge hinten, neuer kühler mit Wasserschläuchen, Bremsschläuche, Ventile einstellen, Automatik Getriebe Öl gewechselt mit Ölsieb.
Nach rund 14 Tagen konnte ich meinen Klassiker wieder abholen und ich hatte das Gefühl ein anderes Auto zu fahren. Die Bremsen tadellos, kein Schütteln mehr. Keine Temperaturprobleme am Motor. Die Maschine zieht in allen Bereichen kraftvoll durch. Die Automatik schaltet noch weicher als zuvor. Ein dickes Grinsen und „jeder Kilometer Freude am Fahren in dem übbigen Gestühl“. Überhaupt möchte man wenn man dieses Auto fährt zur nächsten Derrick Folge rollen - betrachtet man den Aschenbecher in der Mittlkonsole so würde man vermuten, wer dieses Auto fuhr rauchte keine Zigaretten sondern Zigarren.
Ohne Zwischenfälle konnte ich einige Ausfahrten bis Ende Oktober 2018 geniessen. Mit rund 15 Liter Super braucht er eigentlich nicht viel für die damalige Leistung. 6 Töpfe in 3,5 Liter müssen aber auch versorgt werden - klar. Man beachte ein VW 1303 mit benötigte schon 12 bis 13Liter super – bei sage und schreibe 34 PS.
Für die Saison 2019 stehen noch Verfeinerungen im Detail an u.a. Teillackierung Heckbereich inklusive Heckklappe (ja liebe BMW Freunde der große Aufkleber der den dicken Vandalismuskratzer zu deckt, verschwindet und wird durch ein kleines M Logo ersetzt).
Die Lüfterkupplung steht zum Wechsel an und ein Stellmotor an der ZV Türe hinten rechts hat seine Lebzeiten auch hinter sich. Falls die Zeit reicht möchte ich die vergilbten NSW Einsätze tauschen und einen zeitgenössischen Frontspoiler im M Technik oder BBS Look anbringen. Das Frontblech möchte ich auf kurz oder lang auch von Steinschlägen befreien und neu lackieren lassen. Ansonsten einmal komplett Hohlraumkonseriverung und Lackkonservierung. So genug jetzt…
Ich hoffe ihr hatte bisschen Unterhaltung beim Lesen – bis bald!
Euer Oldie TOM vom BMW CLUB Freunde Fürstenfeldbruck
Christopher´s BMW E30 - Orangebuzz
Unser
Markus berichtet von seinen aktuellen zwei BMW-Projekten:
1.
Mein grüner BMW 520/6 E12 von 1979, gekauft 2001 in Karlsfeld zwischen München und Dachau zum Preis von einem Weißbier. Nach dem Tausch von Zahnriemen, Wasserpumpe und
Betriebsflüssigkeiten regelmäßig mit Kurzzeitkennzeichen bewegt, 2007 einfach mal zum Tüv gestellt und bestanden. Nach einem Unfall im Jahr 2009 weggestellt und seit letztem Jahr wieder in meiner
Werkstatt - wo er auf erstmalige Karosseriearbeiten und intensive Pflege wartet.
2. Der weiße BMW E30 von einem sehr guten Kumpel, gekauft von einem Audi-Werksangestellten, der damit nicht mehr aufs Firmengelände durfte. Geboren als 318is im Jahr 1991, M30 Motorumbau 3,5 Liter, Sperrdifferential, leider auch mit sämtlichen Karosserieschwachstellen der Baureihe - z.B. Windschutzscheibenrahmen, Schweller innen und außen, Radhäuser, etc.
Das auf einem Bild fehlende Radhaus
sitzt wieder an seinem Platz. Ansonsten im Originalzustand, in dem er auch bleiben wird!